„Oberpfalz Echo“: HPZ und ARV informieren über Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Titelfoto: Carola Peintinger (li.), Patricia Gallitzendörfer (5.v.li.), Martina Grüner (3.v.re.) und ihre Helfer. (Bild: J. Wilke)

WEIDEN I. D. OPF. Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung findet jährlich am 5. Mai statt. Auch zwei Weidener Organisationen beteiligten sich am Aktionstag und informierten mit einem Stand in der Innenstadt. 

1990 rief die „Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V.“ (ISL) mit Sitz in Berlin den Aktionstag ins Leben. Seitdem wird er jährlich begangen. Das Datum des 5. Mai wählten die Initiatoren, da an diesem Tag auch der Europatag des Europarates stattfindet und damit gezeigt werden soll, dass alle Menschen europaweit gleichgestellt sein sollen. Das Ziel des Protesttags ist es, auf die Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen und sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Seit der Einführung des Aktions-Tages veranstalten Verbände und Organisationen der Behindertenhilfe und -selbsthilfe rund um den 5. Mai überall in Deutschland Podiumsdiskussionen, Informationsgespräche, Demonstrationen und andere Aktionen. In diesem Jahr lautet das Motto: „Wir gestalten unsere Stadt.“

In Weiden hatten die beiden Institutionen „Offenen Hilfen“ des Heilpädagogischen Zentrums Irchenrieth (HPZ) und „Offene Behindertenarbeit“ des Allgemeinen Rettungsverbandes Oberpfalz (ARV) am Macerata-Platz ihren Info-Stand aufgebaut. Martina Grüner, die Leiterin Offene Hilfen/HPZ und ihre Stellvertreterin Patricia Gallitzendörfer, sowie Carola Peintinger vom ARV und zahlreiche Helfer klärten die Passanten unter anderem über Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Ressourcenschonung sowie barrierefreie Wohnraumgestaltung und Außeneinrichtungen auf und führten Befragungen durch.

Für den Weidener Bahnhof wünschen sie sich beispielsweise einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen. Bisher gibt es nur Treppen und der Zugang zu den Bahnsteigen ist nur möglich, wenn bei der Mobilitätszentrale eine Anmeldung vom Rollstuhlfahrer erfolgt ist. Hinsichtlich des Kopfsteinpflasters in der Fußgängerzone beanstanden die Organisatoren, dass die Steine zu hoch und die Spalten zwischen den Steinen teils zu breit sind. Rollatorfahrer oder Menschen, die einen Stock benützen müssen, berichteten am Infostand, dass sie beim Gehen insofern behindert werden, weil sie meist zu Boden schauen müssen, um nicht hängen zu bleiben oder zu stolpern. Die Passanten am Infostand beteiligten sich rege an Diskussionen zu den angesprochenen Themen. Jetzt werten die Institutionen die Ergebnisse der Umfrage getrennt nach Stadt und Landkreis aus und präsentieren sie auf lokalpolitischer Ebene.

Quelle:

IMG_3960 Bericht und Titelfoto: Jürgen Wilke